Gründungsversammlung des Möhnen-Vereins Höhr-Grenzhausen II
Am 5. November 1950 wurde in der „Kannenbäckerstadt“ Höhr-Grenzhausen der Möhnen-Verein Höhr-Grenzhausen II gegründet.
Veranlassung zu dieser Gründung gab eine Anregung der Karnevalsgesellschaft „Grau-Blau“ Höhr-Grenzhausen II, die festgestellt hat, dass im vergangenen Jahre die sogenannten „Möhnen“ fehlten. Es wurde eine Arbeitsgemeinschaft einberufen, die beschloss, zum obigen Tage über 300 Einladungen herauszugeben an alle Frauen, die evtl. an diesem Verein beteiligt sein wollen.
Am 6.11.1950 waren 60 Frauen erschienen lt. der Liste der Mitglieder.
Frau Else Schwaderlapp begrüßte die erschienen Frauen in Abwesenheit von der vorerst vorgesehenen Obermöhne Frau Hirsch und erklärte in kurzen Zügen, was unter dem zu gründenden Verein gedacht ist. Es soll keine ausfahrende Karnevalsangelegenheit geben, sondern ein Zusammenkommen der interessierten Frauen an dem Schwerdonnerstag, der den Frauen für Fastnacht eingeräumt ist, ganz alleine zu feiern, ohne ihre geliebten „Göttergatten“, wie Frau Hirsch sich ausdrückte.
Nach dem Eintreffen von Frau Hirsch, erklärte sie noch einmal, was man sich so unter einem Möhnenverein und seinem Wirken vorstellt. Ebenso sprach kurz die Rheinländerin Fräulein Friedel Schmidt über den „Möhnen-Brauch“ am Rhein.
Nach diesen kurzen Orientierungen wurde beschlossen, an dem 6.11.1950 den Verein zu gründen.
Es ging an’s Zusammenstellen des Vorstandes:
Frau Hirsch wird als 1. Vorsitzende gewählt,
Frau Else Schwaderlapp als sogenannte „Obermöhne“ und 1. Beisitzende,
Frau Louise Molzberger als 1. Schriftführerin,
Frau Gretel Klee als 2. Schriftführerin.
Nunmehr wurde der Elferrat zusammengestellt. Und zwar sollten sich Frauen, bzw. Mädels melden, die sich dafür geeignet halten. Es wurden dann zögernd die ersten Meldungen gegeben und anschließend gewählt:
1. Page Frau Liesel Klein
2. Page Frau Else Böhmer
Elferrat
Obermöhne Frau Else Schwaderlapp
Frau Paula Spiess
Fräulein Grete Menningen
Frau Julchen Gelhard
Frau Helene Heuser
Frau Resi Römhild
Fräulein Friedel Schmidt
Frau Herta Schmitz
Fräulein Johanna Gerhards
Frau Else Corcilius
Frau Louise Molzberger.
Anschließend wurde über den Namen des Vereins beraten, der aber nach mehreren Vorschlägen noch nicht festgesetzt werden konnte, da die Meinungen auseinander gingen und auch vorgeschlagen wurde, diesen in Ruhe zu überlegen, da er ja der Sache angepasst sein muss und Bedeutung hat!
Als Eintrittsgeld wurden DM 0,50
als mtl. Beitrag ebenfalls DM 0,50 festgesetzt.
Nebenher kann auf einer gesonderten Liste ein sogenanntes Spargeld monatlich etc. entrichtet werden, das die Garantie geben soll, dass auch einmal eine Tour etc., etc. unternommen werden kann, da unsere Vereinigung ja außer einem „Schwerdonnerstag“, auch noch öfters im Jahre die Frauen zu einem netten Plauderstündchen zusammenbringen soll. Denn gerade wir Frauen der Jetztzeit, die uns große Sorgen auferlegt, haben solch zwangloses Beieinandersein und Zusammenfinden sehr nötig, um gemeinsam diese schwere Zeit hinter uns zu bringen und zu versuchen, für die Zukunft Kraft zu sammeln, um auch an unserem Leben noch Freude zu erhalten.
Es wurde ferner beschlossen, an der
1. Kappensitzung am 11.11.1950
durch einen Büttenspruch, vorgetragen von Frau Herta Schmitz, teilzunehmen und somit den Auftakt zu geben.
Die Anwesenden hatten sich in eine Liste eingetragen zur Anmeldung und wurde anschließend gleich der erste Monatsbeitrag für November, sowie das Eintrittsgeld kassiert. Die meisten Frauen zahlten gleich beides. Die anderen, die nicht gerichtet waren, werden so schnell wie möglich nachzahlen, sodass die Anmeldung unseres Vereins erfolgen kann und die ersten finanziellen Voraussetzungen somit gesichert sind.
In der Hoffnung, dass mit unserem gemeinsamen Vorhaben recht schöne Stunden für uns erwachsen, wurde die erste Zusammenkunft geschlossen.
Höhr-Grenzhausen, den 10. November 1950